Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&Schaffroth

Hamster

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&Schaffroth
Heimtiere - HamsterDer Hamster ist ein nachtaktives Nagetier. Tagsüber schläft er und reagiert auf Störungen sehr empfindlich. Es heißt, dass einmal aufwecken am Tag sein Leben (1,5 bis 3 Jahre) um einen Tag verkürzt. Optimal ist ein Hamster für Menschen, die gerne Tiere beobachten. Denn trotz Gewöhnung an den Menschen mag es ein Hamster nicht sehr, gestreichelt zu werden. Ein Hamster ist also nicht unbedingt für Kinder geeignet. Kaninchen zum Beispiel kuscheln richtig gerne und sind - wie der Mensch - tagsüber wach und schlafen nachts.

Ein Hamster stammt aus Steppen und geht auf Beutefang. D.h. er ist ein Lauftier und braucht sehr viel Platz und Auslauf. Ein Hamsterrad ist bedingt zu empfehlen, da es dem Hamster einerseits die nötige Bewegung verschaffen kann, andererseits süchtig machen kann und er darin rennt bis er völlig ausgelaugt ist. Wichtig ist, dass er sich die Beinchen nicht einklemmen kann. Zu empfehlen sind stabile Metalllaufräder. Zusätzlich gibt es dafür Bänder, die ein Durchrutschen der Beine verhindern. Hamsterkugeln und andere "Hamsterspielzeuge", aus denen der Hamster nicht entweichen kann, sind nicht zu empfehlen. Goldhamster und andere größere Hamster sind Einzeltiere. Hält man sie zusammen, kann es zu heftigen Kämpfen mit Bissverletzungen kommen. Zwerghamster kann man eventuell schon paarweise halten, d.h. das Territorium und die Fressplätze müssen ausreichend sein, um Streitigkeiten zu verhindern.

Ein Hamster buddelt sehr gerne, daher ist eine dicke Einstreu mit Sägespänen wichtig. Da auch er immer nur an einem bestimmten Platz Kot und Urin absetzt, muss man nicht täglich die komplette Einstreu wechseln. Es empfiehlt sich, den Käfig ein bis zweimal pro Woche zu reinigen, Streu mit Urin kann man täglich entfernen, damit die Geruchsbelästigung nicht zu groß wird. Wichtig ist, dass Futterreste aus dem Schlafhäuschen entfernt werden, bevor sie schimmeln. Der Käfig sollte zugfrei stehen. Sinkt die Temperatur unter 10°C oder ist das Futter zu knapp, so fällt der Hamster in seinen Winterschlaf (sollte vermieden werden).

Als Futter dienen Heu, Körner, Früchte und Gemüse sowie eiweißreiche Nahrung. Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht so viele fettreiche Körner wie Sonnenblumenkerne, Nüsse und ähnliches gefüttert werden. Auch bei Obst und Gemüse wie Salat, Karotten, Äpfel, Löwenzahn usw. sollten Sie darauf achten, dass nicht zu viel Zucker enthalten ist. Ansonsten gilt: stellen Sie Sich vor, wie viel das, was der Hamster bekommt im Verhältnis zu Ihrem Körpergewicht wäre. Wenn Sie z.B. einem Hamster mit 100g ein Blatt Kohl geben, wäre das für Sie eine ganze Kiste Kohl. So kann man sich ganz einfach herleiten, wie viel von einem Nahrungsmittel dem Hamster gut tut. Heu frisst ein Hamster zwar nicht so viel, wie ein Meerschwein, es sollte aber immer zur Verfügung stehen, genauso wie frisches Wasser. Zweige von Obstbäumen werden von Hamstern sehr gerne als Knabbermöglichkeit angenommen. Die großen Backentaschen des Hamsters dienen zur Futteraufbewahrung. Hamstermütter können darin sogar ihre Jungen transportieren. Füttert man dem Hamster Süßes wie Schokolade, können die Backentaschen verkleben und müssen vom Tierarzt gereinigt werden.

Auf dem Rücken haben Hamster zwei sogenannte Flankendrüsen. Die Haut dort ist in einem rundlichen Bereich schwarz gefärbt. Hamster benutzen diese Flankendrüsen, um ihr Revier zu markieren.

Hamster werden mit ca. 10 Wochen geschlechtsreif und können alle 4-5 Tage bedeckt werden. Ist das Weibchen trächtig, so wirft es nach 15-18 Tagen 4-10 Junge.