Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&Schaffroth

Das Verhalten der Katze

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&Schaffroth
Die Katze ist seit etwa 3500 Jahren domestiziert. Sie hat zwar eine sehr enge Beziehung zum Menschen, hat aber trotzdem nie ihre Unabhängigkeit und ihren eigenen Kopf verloren. Eine Katze braucht viel Freiraum und Bewegungsfreiheit. Die Katze läßt sich so gerne vom Menschen streicheln, weil sie das damit verbindet, behütet zu sein. Eine Katzenmutter leckt ihre Jungen. Durch das dem Lecken ähnliche Streicheln übernimmt der Mensch die Mutterrolle. Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Sitterli&SchaffrothDie Katze in der Tierarztpraxis

Nur wenige Katzen darf man am Bauch streicheln und auch nur vertraute Personen, denn eine auf dem Rücken liegende Katze hat ihre schlimmste Waffe, ihre Krallen, nicht in Einsatzbereitschaft. Begrüßt eine Katze eine sehr vertraute Person damit, dass sie sich auf den Rücken legt, ist das als freundlicher Willkommensgruß gedacht, keinesfalls als Unterwerfung wie beim Hund. Wenn sich die Katze genüsslich an Ihren Beinen reibt, möchte sie Körpergerüche austauschen. Damit sie Ihren Körpergeruch nachher gut aufnehmen kann, putzt sie sich oft danach die Schnurrhaare, um dann von der Pfote die Gerüche aufzunehmen. Schnurren ist eine Kommunikationsform der Katze, sei es um Zufriedenheit auszudrücken oder auch zum Beispiel Schmerz.

Haben Sie Sich schon einmal gewundert, warum die Katze so lange mit ihrer Beute spielt, bevor sie die Maus oder den Vogel tötet? Die Katze möchte ihre Jagdaktivität voll und ganz auskosten, da viele Hauskatzen nicht mehr so oft zum Jagen kommen. Beim Fressen verschlingt die Katze die Maus vom Kopf her. Das Fell (und eventuell spezielle Organe wie die Galle oder den Darm) bricht die Katze dann später. Verspeist sie einen Vogel, so rupft sie zuerst die großen Federn und bricht dann später die kleineren Federn. "Freuen" Sie Sich auch so sehr, wenn Ihnen Ihre Katze mal wieder eine (halb-)tote oder sogar noch lebendige Maus bringt? Oft ist das ein Ersatz für die Fütterung ihrer nicht vorhandenen Welpen. Am besten loben Sie Ihre Katze (Schimpferei würde die Katze überhaupt nicht verstehen) und räumen - falls möglich - das Tier stillschweigend weg.

Die Fellpflege ist für eine Katze sehr wichtig. Sie entfernt dabei Schmutz und hält das Fell geschmeidig. Im Sommer kann sie zusätzlich die Haut durch ihren Speichel kühlen (die Katze hat nur an den Tatzen-Ballen Schweißdrüsen) und im Winter hält ein sauberer und geordnetes Fell natürlich viel wärmer. Frisst Ihre Katze Gras, heißt das nicht, dass es ihr schlecht ist. Vielmehr hat sie dann wahrscheinlich z.B. durch die Fellpflege Haare im Magen. Dieser wird von dem Gras umwickelt und die Katze kann dann den Haarballen erbrechen oder abkoten.

Wedelt die Katze mit dem Schwanz, so bedeutet das nicht, dass sie sich besonders freut. Es zeigt an, dass die Katze sich in einem Konflikt befindet. Sie hat zwei Alternativen, kann sich aber nicht so recht für eine entscheiden.